LVK 2017 ein Drama mit Happy End

Am vorletzten Wochenende fand im Schiersteiner Hafen in Wiesbaden der Länder-vergleichskampf der Ruderjugenden aus Rheinland Pfalz/Saarland, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg statt. Diese Regatta wird nicht über den Deutschen Ruderverband ausgeschrieben, sondern von den Landesjugenden organisiert. Die Teilnehmer dürfen nicht älter als 16 Jahre sein. Die Streckenlänge beträgt 500m. Am ersten Tag sind ganz normale Rennen ausgeschrieben, wie auf unseren Herbstregatten. Am Sonntag aber wird ausschließlich in Großbooten, das heißt Doppelvierer und Achter gefahren. Dann starten die Kinder und Jugendlichen allerdings nicht für ihren Verein, sondern für ihr Bundesland. So kommt es dann zu Renngemeinschaften innerhalb der Landesverbände, die im Kinderbereich auf DRV-Regatten nicht zugelassen sind.

1.Akt: Die Anfahrt

Um vier traf sich das, durch Krankheit, Verletzung und Schularbeitsvorbereitung, auf Lasse und Marvin geschrumpfte Team zum Hänger laden. Alles lief flott, auch wenn wir den Bootshänger, wegen der neuen Baustelle am Verein, ein ganzes Stück rausschieben mussten. Gegen kurz nach fünf machten wir uns in unserem Leihbusle auf den gut 200km langen Weg. Gut sah es aus. Bis Sinsheim. Dann Stillstand und Kriechgang. „Unsatz des Tages“ - Aufgrund der aktuellen Verkehrslage wurde die Route neu berechnet. Um kurz nach zehn erreichten wir den Sattelplatz – fast. Schon bei Tag wäre der Sattelplatz für Fremde schwer zu finden gewesen. Aber komplett unbeschildert im Dunkeln - kaum eine Chance. Dafür holte uns dann die Organisatorin ab und lotste uns den letzten Kilometer. Gegen halb elf erreichten wir unser Nachtquartier im Kraftraum des RV Wiesbaden Biebrich. Dort erwarteten uns ein deftiges Schweißaroma und rund siebzehn Nürtinger.

2.Akt: Der Samstag

Wir waren die Ersten – beim Frühstück! Somit konnten wir dann im Anschluss auch flott die Boote fertig machen. Sogar ein paar Orientierungsrunden waren noch möglich. Baden stand eigentlich nicht auf dem Programm, dennoch zog Marvin es vor, vom DLRG zum Steg zurückgebracht zu werden. Dann wurde es ernst. Was als Aufwärmrennen gedacht war wurde bitterer Ernst. Unser „leichter Lasse“ ärgerte die „schweren Jungs“ nicht nur ein bisschen, sondern hatte über 400m die Nase vorn. Doch dann fehlte am Ende eine Sekunde, und für das eigentliche Hauptrennen in seiner Gewichtsklasse leider auch die Körner. Auch Marvin überstand sein allererstes Rennen gut. In einer anderen Abteilung hätte seine Zeit durchaus zum Sieg gereicht. Im abschließenden Doppelzweier der beiden, machte ein Krebs (Hängenbleiben mit dem Blatt im Wasser) jegliche Chancen zunichte. Marvin wollte einfach alles Schlechte gleich auf einmal abhaken….

3.Akt: Der große Regen

Der Sonntag zeigte sich herbstlich windig, aber zunächst noch trocken. Lasse hatte sich gleich für zwei Bootsklassen empfohlen; für Marvin stand sein erstes Doppelviererrennen an. Im ersten Rennen des Tages kollidierten bald drei Achter auf halber Strecke. Einige Zeit später konnte sich Lasse endlich die ersehnte Radaddel (Medaille) im „schweren“ Doppelvierer erkämpfen; nur gab es am Steg keine mehr, da die am Vortag ausgegangen waren….Marvin kam im „leichten Boot“ gut zurecht, und erreichte mit seiner zusammen-gesetzten Mannschaft einen beachtlichen zweiten Platz. Dann regnete es, und regnete, und regnete. Der Zeitplan wurde mehrfach über den Haufen geworfen. So kreiste Lasses Achtermannschaft bei dem verzweifelten Versuch sich warm zu halten, fast eine Stunde im Startbereich. Und dann gab nicht einmal ein Happy End – Mit 0,4 Sekunden musste sich die durchgefrorene Auswahl des Landesruderverbandes BaWü den Hessen geschlagen geben.

Viel Improvisation, viel Durcheinander – aber auch viel Spaß! Sogar die Radaddeln sind zwischenzeitlich angekommen. Ach ja, nicht zu vergessen unser Landesteam hat gewonnen!!!

Bericht: S.Wöppel

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